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es trifft immer

die Schwächsten.

Deshalb engagieren wir uns für die Strassenkinder von Pokhara.

 

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Situation und Hintergrund

Das Wort in Nepali für Strassenkinder ist "kaaThe". Dieses Wort drückt Abscheu und Hass aus. Niemand mag sie – die dreckigen Gangs von Leimschnüfflern, die in den Strassen herumlungern und nach Essbarem und "kapaDi" suchen, d. h. nach allem, was auf irgendeine Art wieder recycelt und zu Geld gemacht werden kann.

Oft werden Strassenkinder von den Eltern verlassen und fliehen in die Stadt, um in ihren Heimatdörfern dem Schicksal als Haussklaven zu entkommen. In der Stadt zerplatzt ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft augenblicklich: Statt schnellem Reichtum wartet auf sie der tägliche Kampf ums Überleben, die Jagd auf essbare oder wiederverwertbare Abfälle, die brutale Polizeigewalt, der öffentliche Hass, Rangkämpfe in den Gangs, Krankheit, sexuelle Ausbeutung, die Flucht ins Leimschnüffeln, um den Wahnsinn irgendwie durchzustehen ... und vieles Schreckliche mehr.

Himalayan Life setzt sich mit verschiedenen Angeboten für diese Strassenkinder ein.

 
 
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Was wir tun

Strassenküche und Drop-In-Shelter

Unsere Strassenküche und das Drop-In-Shelter direkt daneben sind mitten im Stadtzentrum von Pokhara. Die Strassenkinder können für eine warme Mahlzeit vorbeikommen und für einen kurzen Moment der Brutalität ihres Lebens auf der Strasse entfliehen. Die Mitarbeitenden von Himalayan Life sind für sie da und helfen dort, wo Hilfe nötig und angebracht ist, zum Beispiel mit medizinischer Erstversorgung, Beratung und Freundschaft. In den Strassen und Gassen von Pokhara entstand die Idee für eine Strassenküche als Ort, an dem die Kinder einen täglichen Hoffnungsstrahl finden können. Hier sind sie jeden Tag willkommen und empfangen Essen, Hoffnung, eine Körperwäsche, ein Lied und Liebe – denn die meisten von ihnen haben vergessen, was Liebe ist.

In Drop-In-Shelter wird den Kids von der Strasse eine Chance angeboten, vom Chaos des Lebens auf der Strasse in die Ruhe und Ordnung eines Shelters zu kommen. Sie sind eingeladen, an einem geregelten Leben teilzuhaben: Betten werden gemacht, Schuhe werden ordentlich abgestellt, alle singen und klatschen gemeinsam vor einer Mahlzeit. Der Shelter öffnet täglich um 17.00 Uhr. Die Kids haben Zugang zu Waschgelegenheiten, sie spielen zusammen und machen Sport, und sie haben ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf Man hat Zeit, sich Geschichten zu erzählen, zu spielen und zu singen. Der Himalayan-Life-Shelter ist drogen- und alkoholfreie Zone. Dort beginnt die Transformation mit ersten zaghaften Schritten.

Himalayan Life unterstützt die Kinder von der Strasse bestmöglich bei der Aufarbeitung ihrer tiefsitzenden Traumata und begleitet sie bei den Entziehungskuren. Leider hat das Leimschnüffeln bei manchen von ihnen schon bleibende Schäden hinterlassen – und die Herausforderungen sind dadurch riesengross.

 
 


Street-2-School Home und Berufslehre 

Bildung ist ein Schlüssel zur nachhaltigen Veränderung des Lebens von Strassenkindern. Deshalb können die Kinder von Anfang an informellen Bildungsprogrammen teilnehmen. Wenn sie sich dann mehr in das Leben im Shelter hineingefunden haben, ermutigt man die die Jüngeren von ihnen (bis 10 Jahre alt), eine normale Schule zu besuchen und in das Street2School Home von Himalayan Life überzusiedeln.

Für die älteren Strassenkinder ist der Schulbesuch sehr schwer, da sie nie zur Schule gingen und es für sie praktisch nicht mehr möglich ist, das Versäumte nachzuholen und den Wissensstand ihrer Altersgenossen zu erreichen. Das ist einer der Gründe, warum wir mit dem Projekt HimalayanLife Plastics gestartet haben – ein Sozialunternehmen im Bereich von Plastikrecycling. Im Rahmen dieses Industriebetriebes bieten wir Strassenkindern, die im Teenageralter sind, die Möglichkeit einer Berufslehre. Die Jugendlichen können dort eine Reihe von Berufen lernen, wie Schweisser, Sanitär, Zimmermann, Mechaniker und Elektriker. Sie verbringen einen Teil ihrer Ausbildungszeit im Klassenzimmer zum Theorieunterricht und sind dann zur praktischen Ausbildung in der Lehrwerkstatt und in den verschiedenen Abteilungen des Pet-Recycling-Betriebs. Gleichzeitig mit der fachlichen Ausbildung lernen sie auch zwischenmenschliche Skills, wie sich in die Betriebsgemeinschaft des Unternehmens mit etwa 60 Mitarbeitenden einzufügen. Die Regelmässigkeit ihrer täglichen Arbeit von 9 bis 17 Uhr hilft ihnen sehr dabei, ihren Drogenmissbrauch zu überwinden.

Die Jugendlichen, die mit einer Berufslehre beginnen, ziehen normalerweise vom Shelter in das Halfway House. Da sie jetzt ihr eigenes Geld verdienen, werden sie angeleitet, ihren Verdienst so sinnvoll einzuteilen, dass er ihren Lebensunterhalt deckt. Gemeinsam mit einem Life-Coach erledigen die Jugendlichen ihre eigenen Einkäufe, kochen sich Mahlzeiten, putzen ihre Unterkunft und vieles mehr. Die ehemaligen Strassenkinder lernen, ihre Freizeit positiv und konstruktiv für sich zu nutzen.

 
 

Das Projekt in Stichworten

  • eine sinnvolle Kombination von verschiedenen Programmen für die komplexen und sehr verschiedenartigen Bedürfnisse von Strassenkindern, wie physischer Schutz, Nahrung, Unterkunft, umfassende Betreuung, Begleitung, Unterstützung bei Entzug, und Bildung

  • in Pokhara, Nepal

  • derzeit etwa 150 teilnehmende Kinder

  • 20 engagierte, liebevolle und kompetente Mitarbeitende in Strassenküche, Drop-In-Shelter, Street2School Home, HalfWay House und Berufsausbildungsprogramm

  • CHF 140 000 Jahresbudget

  • offiziell anerkannte Arbeit gemäss Richtlinien des nepalesischen Sozialgesetzes

  • gemeinsame Projektbetreuung von Himalayan Life Switzerland und Himalayan Life Canada

 
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