Prakash unser Produktions-Manager in der PET stellt sich vor

Prakash Bharati (Foto: Peter Schäublin)

Prakash, du bist ja jetzt seit ein paar Monaten Teil des HLP (Himalayan LIfe Plastic)-Teams, worüber wir sehr froh sind. Kannst du uns kurz etwas über dich erzählen?
Mein Name ist Prakash Bharati. Ich bin 32 Jahre alt, seit acht Jahren verheiratet mit meiner Frau Punam, und wir haben einen 4 jährigen Sohn.

Seit wann arbeitest du jetzt als Produktions-Manager bei HLP, und was hat dich dazu bewegt dich auf diese Stelle zu bewerben?
Ich arbeite bei HLP seit Dezember 2017. Ich wollte auf jeden Fall so etwas wie eine Recyclingfirma in meinem Land haben, und jetzt bin ich sogar Teil davon. Das ist ein großes Privileg für mich. Wir arbeiten hart daran den exzessiven Abfall von PET-Flaschen in unserer Stadt und in ganz Nepal zu reduzieren und dazu beizutragen dass Nepal schöner und sauberer wird.

Prakash mit einem Teammitglied am Extruder (Foto: Peter Schäublin)

Außerdem finde ich großartig, dass wir als HLP mit Jugendlichen von der Straße arbeiten, und gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen für die Menschen um uns herum.

Was hast du beruflich gemacht bevor du bei HLP angefangen hast?
Die letzten fünf Jahre habe ich als Bauingenieur für die Regierung von Nepal gearbeitet. Meine Projekte waren vor allem im Aufbau von Infrastrukturen verankert, wie zum Beispiel der Bau von Schulgebäude, Straßen, Wassersysteme usw. Die Arbeit hat mir sehr viel Freude bereitet, da sie viel Gutes für unser Land und die Leute hier bewirkt hat. Leider ist Korruption in Nepal ein großes Problem, und für mich war es schwer, mir selber treu zu bleiben und einen Unterschied zu bewirken. Deshalb habe ich mich entschieden, eine andere Aufgabe zu suchen, in der ich meine christlichen Werte aus- und vorleben kann. Da war das Projekt von Daniel Bürgie, den ich schon seit meiner Kindheit kenne, genau das Richtige für mich. Trotz geringerem Gehalt kann ich hier voll hinter den Zielen und Visionen von Himalayanlife stehen.

Welche Umstände erlebst du als besonders herausfordernd hier in HLP?
Die Arbeit mit den Jugendlichen von der Straße finde ich besonders herausfordernd. Da sie gerade zu Beginn ihrer Arbeit bei uns häufig sehr instabile sind müssen wir eine gute Balance finden zwischen einerseits klaren Richtlinien, und andererseits einer behutsame Eingewöhnung in einen geregelten Arbeitsalltag. Im Rahmen eines sehr praktisch ausgerichteten Ausbildungstrainings können sie auf einfache Art und Weise verschiedene Fähigkeiten erlernen, herausfinden was sie gerne machen und somit Schritte gehen in Richtung eines selbstständigen und besseren Lebens in der Zukunft.

Jugendliche in der Lehrwerkstatt (Foto: Peter Schäublin)

Eine weitere große Herausforderung sind die sich ständig ändernden Auflagen und Gesetze unserer unberechenbaren Regierung bezüglich recycelten PET. Aktuell steht im Raum, dass recyceltes Material nicht mehr für die Neuproduktion von Wasserflaschen benutzen darf. Sollte dieses Gesetz tatsächlich in Kraft treten, würde das unseren Absatzmarkt deutlich verringern.

Hast du Zukunfts-Ziele und Träume für HLP?
Ich wünsche mir, dass dieses für Nepal noch völlig neue Konzept von Recycling weiter wachsen kann und wir unsere Produktion weiter ausbauen können, vielleicht sogar mit einer Zweigfirma in Kathmandu oder im Süden von Nepal.

Das Interview führte Matthias Geisel

Peter Schaeublin2018